Häusliche Gewalt sombrero viele Gesichter
Körperliche Gewalt
Schlagen, stoßen, boxen, würgen, ohrfeigen, treten, fest zupacken, an den Haaren ziehen; mit Zigaretten verbrennen; Kopf gegen eine Wand schlagen; Angriffe mit Messer, Gürtel und anderen Gegenständen oder Flüssigkeiten; Mordversuch, Mord
Sexuelle Gewalt
Sexuelle Belästigung oder Nötigung, (versuchte) Vergewaltigung, alle Formen sexueller Bedrohung
Gewalt psíquico
Beleidigen, demütigen, abwerten, verleumden, missachten, schweigen, schreien, körperliche Gewalt herunterspielen, persönliche Dinge zerstören, Eifersucht, Kontakte kontrollieren
Soziale Gewalt
Verbieten oder verhindern von Kontakten zu Verwandten, Freunden und Bekannten oder anderer Freizeitaktivitäten
Ökonomische Gewalt
Verweigerung des Zugangs zu Geld, zum Beispiel durch das Verbot, berufstätig zu sein, oder Zuteilung von Geld als Mittel zur Belohnung
Belästigung und Nachstellung (Acoso)
Häufige und unerwünschte Anrufe oder Nachrichten über SMS, Briefe, E-Mails oder soziale Medien; Bestellen oder Erstellen von Fake-Accounts auf den Namen der Betroffenen; ständiges Beobachten und Verfolgen; anhaltende Beschimpfung und Bedrohung; Kontaktaufnahme über Dritte
Aquellos: Sozialdienst katholischer Frauen Radebeul
Polizei Rhein-Erft-Kreis, abril de 2022: »Gegen 20 Uhr trafen alarmierte Polizisten auf eine Frau, die auf dem Balkon ihrer Wohnung stand und erklärte, Hilfe zu brauchen. Ihr Ehemann (50), der Tatverdächtige, verweigerte die Behandlung seiner Ehefrau. Nachdem sich Anhaltspunkte ergeben hatten, dass sich in der Wohnung Schusswaffen befinden könnten, forderte die Polizei Spezialeinheiten an. Neben dem Ehepaar befanden sich noch zwei kleine Kinder in der Wohnung».
Werden Kinder Zeugen von Gewalt, tragen sie »fast immer seelische und häufig körperliche Spuren wie Schlaflosigkeit oder Konzentrationsstörungen davon«, heißt es auf der Website des Hilfetelefons. »Die Folgen variieren, je nachdem ob die Kinder Zeugen der Gewalttaten sind oder selbst misshandelt werden, wie viel Zeit seit der miterlebten Gewalttat vergangen ist und mit welchen Maßnahmen die akute Situation gelöst wurde.
Den Notruf zu wählen trauen sich in so einer Situation nur wenige. »Viele Betroffene schämen sich sehr dafür, dass sie Gewalt erfahren«, erklärt Expertin Steinert. »Zudem gibt es Frauen, die Rechtfertigungsmuster finden und akzeptieren, dass sie die Gewalt, die ihnen widefährt, verdienen. Sie nehmen den misshandelnden Partner sogar in Schutz.«Andere bitten nicht um Hilfe, weil es unmöglich ist: Zu stark sind Überwachung und Kontrolle durch den Täter.
Polizei Ulm, diciembre de 2021: »Eines der Kinder der Familie hatte sich Hilfe suchend an die Polizei gewandt. Der Vater habe das Wochenende über die gesamte Familie eingeschüchtert. Jetzt sorgte sich das Mädchen. Zur Sicherheit nahm die Polizei die Kinder und die Mutter zu sich.
Betroffene brauchen Hilfe aus dem Umfeld
Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, sondern eine Straftat. Deshalb ist es wichtig, dass sich Opfer jemandem anvertrauen oder die Polizei rufen. Und dass Nachbarn oder Freunde nicht wegschauen, wenn sie Hinweise auf häusliche Gewalt bemerken.
Als Opfer den Notruf zu wählen, dazu rät auch die polizeiliche Kriminalprävention: »Doch wenn Sie sich noch nicht entscheiden können, die Polizei zu rufen, wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens oder lassen Sie sich beraten. Aber handeln Sie! «Das Gleiche gilt für Nachbarn und Bekannte, die etwas bemerkt haben. Steinert appelliert: »Oft ist es für Betroffene schwierig, sich aktiv Hilfe zu suchen, weshalb sie auf Unterstützung von Außenstehenden angewiesen sind. Bei einem Verdacht sollte man lieber einmal zu viel als einmal zu wenig die Polizei rufen. Oder man versucht, das Opfer bei Gelegenheit für ein Gespräch zur Seite zu nehmen.